Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur

Get access Subject: Jewish Studies
Edited by: Dan Diner

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Von Europa über Amerika bis zum Vorderen Orient, Nordafrika und anderen außereuropäischen jüdischen Siedlungsräumen erschließt die Enzyklopädie die neuere Geschichte der Juden von 1750 bis 1950.

Rund 800 Stichwörter präsentieren den Stand der internationalen Forschung und entwerfen ein vielschichtiges Porträt jüdischer Lebenswelten - illustriert durch viele Karten und Abbildungen. Übergreifende Informationen zu zentralen Themen vermitteln ca. 40 Schlüsselartikel zu Begriffen wie Autonomie, Exil, Emanzipation, Literatur, Liturgie, Musik oder Wissenschaft des Judentums. Die Enzyklopädie stellt Wissen in einen Gesamtkontext und bietet Wissenschaftlern und Interessierten neue Einblicke in die jüdische Geschichte und Kultur. Ein herausragender Beitrag zum Verständnis des Judentums und der Moderne.

Die Enzyklopädie Jüdischer Geschichte und Kultur Online basiert auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie Jüdischer Geschichte und Kultur von J.B. Metzler Verlag (2011–2015), herausgegeben von Dan Diner.

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Rhapsody in Blue

(3 601 mots)

Auteur(s): Eisele, Theresa
Titel einer im Februar 1924 in New York uraufgeführten Komposition von George Gershwin (1898–1937), die Jazz mit sinfonischer Musik verbindet. Gershwin, der zuvor Unterhaltungsmusik für die Tin Pan Alley und Musicals für den Broadway komponiert hatte, nahm mit Rhapsody in Blue das urbane Lebensgefühl eines gesellschaftlich heterogenen Amerika Anfang des 20. Jahrhunderts auf, indem er verschiedene musikalische Formen und Traditionen miteinander verschmolz. Damit verstand sich Gershwin, der aus einer jüdischen Einw…

Rhodos

(2 573 mots)

Auteur(s): Rodrigue, Aron
Vier Jahrhunderte lang, vom 16. Jahrhundert an, war die jüdische Gemeinschaft von Rhodos Teil des Osmanischen Reichs. 1912 wurde die Insel infolge der Eroberung des Dodekanes in das italienische Kolonialreich überführt. Die Erfahrung der Juden von Rhodos unterschied sich somit von der anderer Gemeinden der judenspanischen Levante, die in einen der Nachfolgestaaten des Osmanischen Reichs inkorporiert wurden. 1943 besetzte die deutsche Wehrmacht die Insel. Im Juli 1944 endete die einzigartige Gesc…

Riegner-Telegramm

(3 341 mots)

Auteur(s): Breitman, Richard
Im August 1942 trat der für den Jüdischen Weltkongress tätige Jurist Gerhart M. Riegner in Genf an das britische und amerikanische Konsulat mit einem Telegramm heran, das von der Tötung europäischer Juden durch Giftgas berichtet. Die an führende Vertreter seiner Organisation in London und New York übermittelte Information verwies erstmals in aller Klarheit auf die Absicht der Nazis, alle Juden in ihrem Herrschaftsbereich zu ermorden. Gemeinsam mit später eintreffenden Bestätigungen trug Riegners…

Riga

(4 449 mots)

Auteur(s): Berg, Nicolas
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert aufstrebende Wirtschaftsmetropole und Idealtypus einer Vielvölkerstadt, in der Juden, Deutsche, Letten, Russen sowie Polen und Litauer lebten. Dass der Historiker Simon Dubnow (1860–1941; Weltgeschichte) 1933 im hohen Alter seinen Wohnsitz aus dem nationalsozialistischen Deutschland hierhin verlegte, war Ausdruck einer Wahrnehmung, der zufolge gerade urbane Räume, die nationalen und religiösen Gruppen Koexistenz gewährten, als zukunftsträchtige Orte jüdischen L…

Risorgimento

(3 192 mots)

Auteur(s): Levis Sullam, Simon
Das Risorgimento (ital.; Wiederaufleben) bezeichnet den durch eine Vielzahl heterogener politischer Bewegungen begleiteten italienischen Einigungsprozess zwischen 1815 und 1870, aus dem der moderne Staat Italien hervorging. Als Intellektuelle, Mitglieder patriotischer Geheimbünde sowie als Offiziere und Soldaten in den italienischen Unabhängigkeitskriegen nahmen zahlreiche Juden am Risorgimento teil. Die italienische Einigung führte zur rechtlichen Gleichstellung der Juden (Emanzipation) auf der…

Ritualmord

(5 465 mots)

Auteur(s): Rohden, Frauke von | Randhofer, Regina
Seit Mitte des 12. Jahrhunderts erhoben Christen die Behauptung, Juden ermordeten aus religiösen Gründen christliche Kinder. Galt zunächst Hass auf Christen als Mordmotiv, so traten bald die Verspottung der Kreuzigung Christi und seit Mitte des 13. Jahrhunderts auch die Verwendung des Blutes der Opfer als Heilmittel oder zur Herstellung der ungesäuerten Pessach-Brote hinzu. Trotz päpstlicher und kaiserlicher Verbote der Blutbeschuldigung häuften sich im Mittelalter die Ritualmordbeschuldigungen,…